Alleinerziehendenberatung

Unser kostenfreies Angebot richtet sich an alleinerziehende Eltern von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit Beeinträchtigung. Es kann in jeder Lebensphase ab der Schwangerschaft bis ins Erwachsenenalter des Kindes genutzt werden. Der Begriff „Beeinträchtigung“ ist weit gefasst. Er schließt sowohl körperliche und geistige Behinderung, als auch psychische Störungen oder chronische Erkrankungen ein. Kinder können nach Absprache zu Terminen mitgebracht werden, sofern eine Betreuung nicht anders sichergestellt werden kann.

Was Sie bei uns erwartet:

• Ein unverbindliches Erstgespräch (60 Minuten)
• Bis zu 15 weitere kostenlose Einzelberatungstermine (60 Minuten)
• Ein individuell vereinbarter Beratungsturnus (unter Berücksichtigung der Kapazitäten)
• Fachliche Unterstützung und Begleitung sowie Hilfe zur Selbsthilfe
• Zugriff auf ein großes internes und externes Helfernetzwerk mit zusätzlichen Hilfsangeboten
• Teilweise barrierefreie Beratungsräume (bitte bei Bedarf individuell besprechen)
• Nach Absprache: Aufenthaltsmöglichkeiten für Kinder (je nach Alter ggf. Begleitperson nötig)

Im Rahmen der Beratung bieten wir allein- und getrennterziehenden Eltern von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit Beeinträchtigung die Möglichkeit, individuelle Themen mit professioneller Unterstützung zu reflektieren. Im Fokus steht in der Regel die gemeinsame Entwicklung von Strategien zur Alltags- und Problembewältigung. Das familiäre und soziale Umfeld der Ein-Eltern-Familien wird dabei ebenfalls berücksichtigt.

Beratungsanlässe können vielfältig sein. Häufige Themen, die uns in der Beratung begegnen, sind zum Beispiel:

• Alltagsorganisation und berufliche Belastungen
• Unterstützung bei der Suche nach externen Hilfs- und Beratungsangeboten
• Umgang mit Stress und Entwicklung einer achtsamen Lebensführung
• Veränderungen der familiären Situation z.B. durch neue Partner*innen
• Bewältigung von Trennung- oder Scheidung
• Strategien für einen wertschätzenden Umgang als Getrennterziehende entwickeln
• Wiederkehrende Konflikte mit der*dem Expartner*in, z.B. durch Unstimmigkeiten über Kindererziehung

Unsere Arbeitsweise

In der Einzelberatung verwenden wir Gesprächsführungstechniken und kreative Methoden. So kommen bei Bedarf beispielsweise Gegenstände wie Seile, Figuren oder Bildmaterial zum Einsatz. Ebenso kann es nützlich sein, konkrete Situationen genauer zu analysieren, um individuelle Themen näher zu beleuchten. Darüber hinaus ist der Blick auf andere Hilfs- und Unterstützungsangebote ein wichtiger Aspekt unserer Beratung. Gemeinsam überprüfen wir, welche Möglichkeiten eine Familie bereits nutzt und erarbeiten bei Bedarf Ideen zu ergänzenden Entlastungsmöglichkeiten.

Bei der Themen- und Methodenauswahl orientieren wir uns an den individuellen Bedürfnissen der Eltern. Denn: Als Expert*in für das eigene soziale Umfeld wissen Sorgeberechtigte am besten, auf welche Stärken sie bauen können und wo sie Unterstützung benötigen. Wir arbeiten lösungsorientiert und ergebnisoffen auf Grundlage des systemischen Ansatzes. Außerdem kooperieren wir mit verschiedenen Trägern in Bremen und im niedersächsischen Umland, um ein ganzheitliches Unterstützungsangebot sicherzustellen.

Vereinfacht dargestellt basiert der systemische Ansatz darauf, das Erleben und Verhalten von Menschen in Bezug zu ihrem sozialen Umfeld zu betrachten. Patchwork- oder Ein-Eltern-familien, aber zum Beispiel auch die Arbeitswelt und Nachbarschaften werden dabei als Systeme betrachtet, in denen wir mit anderen Menschen in Beziehung stehen. Jedes System hat seine eigenen Regeln, Gebräuche und Traditionen. Allen gemein ist, dass sich Kommunikation und Handeln gegenseitig bedingen und im Alltag häufig automatisiert und unbewusst ablaufen. Durch Veränderungen der persönlichen Situation, neue Herausforderungen oder gesellschaftliche Einflüsse können diese Systeme ins Wanken geraten und das Miteinander erschweren.

Anstatt das Verhalten einer einzelnen Person zu betrachten, wird der Fokus im systemischen Ansatz auf die Dynamik innerhalb des sozialen Systems gelegt. Annahmen über sich selbst, Familienmitglieder oder andere Personen können in der Beratung überdacht und in ein neues Licht gerückt werden. Dies kann einen Anstoß für Veränderungen und das Erkennen persönlicher Handlungsspielräume und -optionen bieten. Gleichzeitig unterstützt der systemische Ansatz lösungs- und ressourcenorientiertes Denken.

Neben einem unverbindlichen Erstgespräch haben Sie die Möglichkeit, insgesamt 15 Sitzungen bei uns in Anspruch zu nehmen. Im Folgenden finden Sie einen groben Überblick zu Inhalten und einem idealtypischen Ablauf der Beratung. Während der Beratung unterstützen wir Sie bedarfsorientiert mit Gesprächstechniken und systemischen Methoden.

Der erste Termin: Unverbindliches Erstgespräch

Bei diesem Treffen steht das gegenseitige Kennenlernen im Mittelpunkt. Neben der persönlichen Vorstellung sprechen wir zum Beispiel über:

• Unsere Rahmenbedingungen und Arbeitsweise
• Erwartungen und Anliegen, ggf. auch Befürchtungen
• Sensible Fragestellungen, wie:
  Bin ich bereit, aktiv mitzuarbeiten und mich zu öffnen?
  Möchte ich Zeit investieren, um mich mit mir und meiner aktuellen Lebenssituation auseinanderzusetzen?
  Fühle ich mich in der Beratungsstelle und mit der Beraterin wohl?
• Mögliche Folgetermine oder andere Hilfsangebote

Folgetermine: Ablauf von Beratungssitzungen

Sofern Sie sich nach dem Erstgespräch entscheiden, weitere Beratungstermine bei uns in Anspruch zu nehmen, gibt es bestimmte Elemente, die Ihnen in den Sitzungen häufig begegnen werden. Ein Termin bei uns könnte beispielsweise wie folgt ablaufen:

• Freie Schilderung aktueller persönlicher Anliegen oder angeleiteter Einstieg (durch Beraterin)
• Arbeit an eingebrachten Themen:
  Weiteres Kennenlernen und Abstecken des Themenbereichs (Auftragsklärung).
  Raum und Zeit für den Austausch von persönlichen Wahrnehmungen, Sichtweisen und Gefühlen.
  Entwicklung von neuen Perspektiven, Akzeptanz, Toleranz, Lösungswegen etc.
• Persönliches Resümee oder Abschlussfeedback

Anzahl der Sitzungen und die Zeit dazwischen

Anzahl und zeitliche Abstände zwischen den Terminen können variieren und werden im persönlichen Gespräch vereinbart. Wir besprechen zu Beginn jeder Sitzung, wann Sie einen weiteren Termin wünschen. Es hat sich gezeigt, dass zu Beginn kürzere Abstände von zwei bis drei Wochen sinnvoll sind. Im weiteren Verlauf bietet es sich an, die Abstände zu vergrößern, damit neue Erkenntnisse und besprochene Lösungsschritte im Alltag erprobt werden und Veränderungen ihre Wirkung zeigen können.

Infos zur Terminvereinbarung

Termine werden nach Vereinbarung per E-Mail oder telefonisch vergeben. Sie können uns auf dem Anrufbeantworter jederzeit eine Nachricht hinterlassen. Wir rufen gerne zurück.

Anfahrt

Die Beratung findet in der Regel in den Räumlichkeiten der Paarberatungsstelle in der Bremer Neustadt statt. Sie können Sie mit der Straßenbahnlinie 4 (Haltestelle: Theater am Leibnizplatz) oder der Linie 6 (Gastfeldstraße) erreichen.

Die Beratungsstelle bestitzt keine eigenen Parkplätze. In Stoßzeiten kann es daher sein, dass die Parkplatzsuche etwas Zeit in Anspruch nimmt und Sie einige Meter zu Fuß gehen müssen. Planen Sie ggf. etwas Vorlauf vor Ihrem Termin ein.

Das Beratungsangebot für alleinerziehende Eltern von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit Beeinträchtigung ist eine Ergänzung zum bereits seit 2022 bestehenden Angebot für Paare. Es besteht seit März 2024 und wird durch eine Spende aus der Benefizaktion „Hand in Hand für Norddeutschland“ des Norddeutschen Rundfunks finanziert. Während der Projektlaufzeit wird die Beratung kostenfrei angeboten. Dennoch freuen wir uns sehr über Spenden, mit denen beispielsweise Materialien angeschafft werden, die die systemische Beratung unterstützen.